Martin Geister, Trainer der Herren I aktiven Fußballer, verlässt den TBN auf einen Wunsch
Ausgerechnet an Halloween, dem Fest des Grauens, ist der TB Neckarhausen ans Tabellenende der Kreisliga A 2 abgerutscht. Unmittelbar nach dem 1:2 gegen das seitherige Schlusslicht TG Kirchheim hat Martin Geister seinen sofortigen Rücktritt als Trainer verkündet und erst einmal entgeisterte Gesichter hinterlassen. „Ich war total perplex“, gesteht TBN-Spielleiter Andreas Brodbeck, „damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, das musste ich noch den ganzen Montag erst mal sacken lassen.“
Die Heimpleite war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. „Wenn du 90 Minuten besser bist und auf ein Tor spielst, dann ist das wie ein Dampfhammer obendrauf“, stöhnt Geister, der im Beutwang zweieinhalb Jahre lang tätig war und zusammen mit Spielleiter Brodbeck ein Projekt mit lauter Eigengewächsen angestoßen hat. „Das Spiel darfst du nie und nimmer verlieren“, ärgert sich auch Brodbeck noch immer über das 1:2. Weil er der Meinung ist, dass die Zeit reif für neue Impulse sei, hat Geister am Sonntag die Konsequenzen gezogen, auch in der Hoffnung, dass ein neuer Trainer im Abstiegskampf frischen Wind reinbringen wird.
Das Projekt des TBN, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, sieht Martin Geister nicht als gescheitert an.
„Wir haben es hingekriegt, aus einem sich auflösenden Haufen zwei stabile Mannschaften aufzubauen“, sagt der 31-Jährige, „aber die Ergebnisse haben nicht gestimmt.“ Die Trainingsbeteiligung sei sehr gut gewesen, die Spieler hätten allerdings ihre Trainingsleistungen nicht auf den Platz gebracht. „Wir haben alles getan, um Erfolg zu haben“, schaut Geister zurück, „der ist aber ausgeblieben.“
Die TBN-Verantwortlichen bedauern Geisters Schritt. „Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht“, sagt Andreas Brodbeck, „er hat hervorragende Arbeit geleistet, auch außerhalb des Platzes.“
Dass von außen Kritik auf einen Trainer niederprasselt, wenn es sportlich nicht wie gewünscht läuft, ist normal. Von Vereinsseite aus, so Brodbeck, habe es aber überhaupt keinen Druck gegeben. „Die Mannschaft ist grundsätzlich konkurrenzfähig“, sagt der TBN-Funktionär, „das sieht man an den knappen Ergebnissen und an der Art und Weise, wie wir auftreten.“ Es sei ja nicht so, „dass wir Fallobst und absolut chancenlos wären“, schiebt Brodbeck nach, „dem jungen Team fehlt halt ein Knipser.“ Er hätte mit Geister auch den Weg in die Kreisliga B angetreten und ganz unten einen Neuanfang gewagt. „Die junge Mannschaft hat jetzt schon Potenzial“, ist Brodbeck überzeugt, „wenn wir absteigen dauert es nicht lange bis wir wieder oben sind.“
Bis zur Winterpause übernimmt ein Duo die Verantwortung für die Mannschaft. Co-Trainer Oliver Zugac und der momentan verletzte Kapitän Sebastian Salkowski bilden die Übergangslösung.
Bis zur Winterpause will der TBN dann einen Geister-Nachfolger präsentieren. „Das wird aber nicht einfach“, weiß Andreas Brodbeck, der nun den Markt sondieren muss. „Wir müssen jetzt erst einmal sehen, wer zur Verfügung steht und wie die Kandidaten zu uns passen.“
Martin Geister lässt nach der „extrem intensiven Zeit“ beim TBN zunächst einmal alles auf sich zukommen. „Ich bin nicht ausgelaugt und nach wie vor fußballverrückt“, sagt er. Aktiv auf die Suche nach einem neuen Trainerjob macht er sich nicht, „ich bin aber offen für alles“.
Autor: Nürtinger Zeitung in Zusammenarbeit mit Andreas Brodbeck, Spielleiter TBN
Der Originalzeitungsbericht ist hier zu lesen.
Spiele am Sonntag, 07.11.2021
12.00 Uhr: TSV Weilheim II gegen TB Neckarhausen I
Wenn andere zu Mittag speisen muss der TBN gegen die zweite Mannschaft des TSV Weilheim antreten und versuchen die Tabellensituation zu verbessern. Dies gelingt, wenn die Mannschaft aus ihren Torchancen Kapital schlägt und sich mit Treffern belohnt. Mit einem Sieg wäre der sonntägliche Gegner auch direkt eingeholt. Sieben Punkte hat der Gastgeber auf seinem Konto.
14.30 Uhr: TSV Wolfschlugen gegen TB Neckarhausen II
Gegen den Tabellendritten tritt die Zweite des TBN an. Kein leichtes Unterfangen, aber der Aufwärtstrend aus den letzten Spielen sollte die Mannschaft ermutigen dem Gegner selbstbewusst entgegen zu treten.