Gerätturnen Landesliga Süd 1. Wettkampftag
Die zweite Mannschaft der WTG FilderNeckar mit den Turnerinnen des TB Neckarhausen und des TV Nellingen erturnte sich Platz zwei und verpasste um nur 1,2 Punkte den Tagessieg hinter der SpVgg Holzgerlingen. Das Ziel, im oberen Feld mitzuturnen, scheint realistisch.
Das Team um Tim Sachsenmaier, Franziska Jooss und Vanessa Malz (TVN) startete am Zittergerät Schwebebalken. Zum Zittern gab es auch manches: vier der fünf Turnerinnen mussten den Balken unfreiwillig verlassen. Trotzdem erzielte die WTG II hier aufgrund der hohen Schwierigkeiten das höchste Geräteergebnis (44,0 Punkte). Yvonne Kaltenbach, die ihre Grundausbildung beim TB Neckarhausen erhalten hat und nach einem Jahrzehnt zurück ist, wagte sich in ihrer ersten Übung gleich an den ersten Startplatz am Gerät und wurde mit 11,05 Punkten trotz Sturz belohnt. Die 15-jährige Ava Leuthardt zollte der Aufregung Tribut, Amelie Engels erzielte mit Abgang noch 9,75 Zähler. Thalia Tsiloglanidis zeigte eine mit Höchstschwierigkeiten gespickte Kür; mit dem enorm hohen, technischen Ausgangswert von 5,30 und spektakulärem Salto vorwärts-Aufgang fuhr sie auch mit zweimaligem Verlassen des Balkens noch 10,20 Punkte ein. Sensationell war der abschließende Auftritt von Julia Robey, die ihre Übung mit der Wertigkeit von 6,00 Punkten fehlerfrei absolvierte und die Traumnote von 13,00 einheimste – bei weitem das höchste Tagesergebnis.
Mit gestärktem Selbstvertrauen ging man zum Boden und fuhr dort mit 46,00 das zweitbeste Ergebnis der acht Mannschaften ein. Das Vorbereitungs-Training mit neuen gymnastischen Elementen und Schraubentechnik hatte sich gelohnt. Julia Renzler zeigte ihre neue Kür und legte eine persönliche Bestleistung von 11,20 vor. Joy Angos mitreißende Übung wurde durch einen Sturz in der Vorwärts-Akrobatik-Bahn getrübt (9,80). Franzi Cerny turnte sich souverän durch ihre Kür (10,70) und Julia Robey erhöhte mit neuen Schraubenelementen auf 11,50. Hier war es Tsiloglanidis, die den herausragenden Schlusspunkt setzte: mit 12,60 Zählern (zweitbester Tageswert) und einer selten gesehenen Vorwärtsschrauben-Bahn.
Zur Halbzeit in Führung, ließ die WTG II dann am Sprung mit dem zweitschlechtesten Ergebnis Federn. Alessia Stahli legte mit sauberem Überschlag und 9,75 Punkten vor, Renzler zeigte ihn in noch besserer Ausführung (10,45). Leider gelang Leuthardt der Yurchenko-Sprung diesmal nicht (9,55) und auch Robey sprang den neu gelernten Tsukahara an diesem Tag nicht (9,65). Nur Tsiloglanidis setzte den gehockten Tsukahara sicher in den Stand. Das Teamergebnis von 41,25 Punkten reichte nicht gegen die starke Konkurrenz von Holzgerlingen und der am Ende drittplatzierten WKG Neckartal mit jeweils über 42 Punkten.
Der oft wenig beliebte Stufenbarren lief dann erstaunlich sicher durch; die WTG benötigte mindestens 35 Zähler aus den besten vier Übungen, um ganz vorne mitzuspielen. Stahlis erster Einsatz an diesem Gerät brachte die Sicherheitswertung von 7,60; Kaltenbach kam ohne Hänger und sauber durch ihre Kür (8,70) und wieder setzte Robey mit Riesenfelge und 9,20 Punkten die Bestmarke für ihr Team. Tsiloglanidis musste bei der Felge in den Handstand vom Gerät, erhielt dennoch 8,85 Punkte. Spezialistin Hannah Luik – ebenfalls mit Riesenfelge – konnte ihre Leistung auf den Punkt abrufen (9,05). Die gesamt 35,8 Zähler bedeuteten Rang 2 im Endergebnis aller Geräte.
Nach diesem Auftritt blickt die WTG II mit gestärktem Vertrauen auf die nächsten Durchgänge, die erst im Mai stattfinden. Sachsenmaier: „Genügend Zeit, um uns besonders am Sprung weiter zu verbessern.“
Nicht nur der zweite Platz des Teams, sondern auch Rang 4 (Robey) und 5 (Tsiloglanidis) der besten Vierkämpferinnen stehen für die WTG zu Buche. Allerdings wird Tsiloglanidis bereits für den zweiten Wettkampf nicht mehr zur Verfügung stehen, da sie in die Bundesliga-Mannschaft wechselt.
Autorin: Dorothea Jooss
Bildrechte: Georg Hrivatakis






